Geschichte
Ständig zunehmende Einsätze mit Gefährlichen Stoffen und Gütern in den 70- und 80-er Jahren erforderten eine Anpassung der Gerätschaften der Feuerwehr. Schon in den 1980er Jahren erfolgte durch die Anschaffung eines Ölschadenanhängers (ÖSA) in Furth im Wald die Grundsteinlegung für die Bekämpfung von Mineralölunfällen. Dem folgten später Chemikalien-Schutzanzüge, die sich gerade nach dem atomaren Unfall in Tschernobyl bewährten. Damals wurde nämlich die Feuerwehr damit beauftragt, Lastwagen aus Osteuropa vor der Einreise am Grenzübergang Schafberg einer Grundwäsche zu unterziehen. Spätestens nach der Reaktorkatastrophe wurde vom Freistaat die Notwendig erkannt, die Feuerwehren speziell auszurüsten. In den Jahren 1987/88 wurde daher ein Stationierungskonzept für 42 Gerätewagen-Gefahrgut (GW-G) für Bayern konzipiert. Da die Mehrzahl aller GSG-Einsätze im Bereich Furth im Wald war, bedingt durch Straßen- und Schienen-Grenzübergang und vielen Speditionen, wurde der GW-G im Jahr 1991 bei der Feuerwehr der Stadt Furth im Wald stationiert, die ihn bis heute betreut.
Es folgte eine umfangeiche Ausbildung der Einsatz- und Führungsmannschaft und gerade in den Jahren 1992/93 hatte der Löschzug-Gefahrgut schon mehrere, teilweise große Einsätze, zu bewältigen. Der bisher größte Gefahrguteinsatz ereignete sich am 16. Juli 1992 nahe dem Grenzübergang Furth im Wald-Schafberg. Damals mussten 74 Fässer unter Vollschutz per Hand abgeladen werden.
Parallel zum wachsenden Ost-West-Verkehr und durch Schlampereien bei der Verladung waren die Gefahrgut-Einheiten in den Folgejahren oft gefordert, auch auf dem Further Grenzbahnhof. Doch die Disziplin bei den osteuropäischen Transportunternehmen hat sich in den vergangenen Jahren sehr zum Positiven hin gewandelt. Folglich sind diese Einsätze weniger geworden; der letztgrößere war im Jahr 2019 beim Brand in einem Industriebetrieb. Heute ist es die zunehmende Zahl an Biogasanlage, die ein wachsendes Gefahrenpotenzial darstellen.
Für die Zukunft ist eine Ersatzbeschaffung für den GW-G geplant. Es wird dabei nicht mehr auf ein „Kompakt-Fahrzeug“ gesetzt, sondern auf ein Wechsellader-System mit einem Abrollbehälter Gefahrgut. Mit diesem Wechsellader-System ergeben sich Synergie-Effekte zum ABC-Zug der Chamer Feuerwehr, sowie zur Gefahrgut-Komponente des KBI-Bereichs Bad Kötzting.
Leiter des Gefahrgutzuges Furth im Wald
Zugführer |
Kreisbrandmeister Gefahrgut |
Ausrückebereich
Vom Further Standort aus werden der gesamte Landkreis Cham und Teile des Landkreises Schwandorf betreut. Die Feuerwehr der Stadt Furth im Wald entsendet an die Einsatzstelle den Löschzug-Gefahrgut (Kernzug), der mit Einheiten der örtlichen Feuerwehren (z. B. TLF 16/25 mit P250 – zur Sicherstellung des Brandschutzes) ergänzt wird.
Fahrzeuge Gefahrgutzug (Kernzug)
Einsatzleitwagen
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Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20/16
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Wechselladerfahrzeug mit Abrollbehälter Gefahrgut/Umweltschutz
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Gerätewagen Atemschutz/Strahlenschutz
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